Das "Gertrudenberger Loch"

Das "Gertrudenberger Loch" (auch: "Gertrudenberger Höhle") befindet sich unter dem Bürgerpark in Osnabrück mit einer Fläche von derzeit erschlossen ca. 1.920 m2. Die maximale Längenausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt ca. 135 m, die größte Breite ca. 70 m. Die Länge aller Gänge des Gertrudenberger Lochs, ohne Berücksichtigung der Treppenaufgänge und Luftschächte, beträgt rund 900 Meter. Die Höhlensohle liegt etwa zwischen 79 m und 85 m ü. NN.

 

Der Höhlenzugang befand sich einst in einem Eingangsgebäude in der östlichen Steingrubenböschung auf der Höhe des heutigen Rosengartens.

Der Gestaltungsplan für den Bürgerpark aus dem Jahr 1876 betont deutlich den Höhleneingang und versieht Ihn mit einem gestalteten Vorplatz.


Zunächst wurde der Kalk in frei an der Oberfläche liegenden Steinbrüchen abgebaut. Später ging man dazu über, die tieferen und härteren Gesteinslagen durch unterirdischen Abbau zu erschließen.

 

Abgebaut wurden im sog. "Strossenbau" körnige Blaukalke der Encrinus-Schichten des "Haupt-Trochitenkalkes" (mo1 HT) des oberen Muschelkalks (Trias; Alter ca. 235 Mill. Jahre). Beim "Strossenbau" wird die Lagerstätte in waagerechten Blöcken (Strossen) von oben nach unten abgetragen. Gesteine dieses Abbaus befinden sich in der alten Klostermauer, an den einstigen Klostergebäuden und in der Anstaltsmauer, die die "Irrenanstalt" vom heutigen Bürgerpark trennt.


Über einen auf dem Gertrudenberg befindlichen Brunnen berichtete der Jurist und Philosoph Professor Carl Gerhard Wilhelm Lodtmann (1720 - 1755), ein Jugendfreund Justus Mösers (1720 - 1794), in der 1753 erschienen Schrift "Monumentum XIIII. Spelunca sub monte S. Gertudis": "Es befindet sich im Kloster der Heiligen Gertrud (unter dem diese Höhle ausgehoben ist) ein lebhaft fließender, sehr tiefer Brunnen, dessen Tiefe mehr als einige hundert Ruten ausmacht." Durch den Brunnenschacht und tief liegende Quergänge sollen die Gertrudenberger Klosterfrauen bei Belagerungen und feindlichen Übergriffen durch den Zwischenraum der "Hohen Brücke" (Vitischanze) in die wehrhafte Stadt Osnabrück gelangt sein. Der Brunnen, der auf dem höchsten Punkt des Gertrudenberges liegt, diente wahrscheinlich ursprünglich der Bewässerung des Klostergartens. Im Jahr 1866 wurde der Brunnen, als das Wasser von der Gertrudenberger Dampfbierbrauerei Martin Richter über der Höhle benötigt wurde, auf 42 m vertieft. Das abgebaute Gestein wurde in den vier angrenzenden und nicht mehr benutzten Gängen abgelagert. Der Brunnenschacht wurde kurz nach 1920 mit Schutt verfüllt.


Bei einem Besuch der Höhle durch den am Geologischen Institut der Universität Münster beschäftigten Geologen Dr. Julius Andree (1889 - 1942) am 22. März 1925 führte dieser in seinem Gutachten "Die Höhle im Gertrudenberg" u.a. aus: "... daß es sich um einen künstlich hergestellten Hohlraum handelt. (...) Und zwar, wie Herr Betriebsführer [Wilhelm] Pfeiffer [der Gruben am Hüggel des Werkes Georgsmarienhütte der Klöckner-Werke AG] schon betont hat, ohne Anwendung von Sprengmitteln. (...) Vorläufig muß ich also den Standpunkt vertreten, daß wir in der Gertrudenberger Höhle tatsächlich einen alten unterirdischen Steinbruch vor uns haben, dessen Alter sich noch nicht bestimmen läßt." Er fordert bezüglich der nicht mehr zugänglichen Höhlen-Abschnitte: "Es wäre daher zu empfehlen, diese jetzt nicht zugänglichen Teile der Höhle freizulegen und eine Untersuchung vorzunehmen." An der Besichtigung waren auch der an der Preußischen Geologischen Landesanstalt in Berlin tätige Geologe Wilhelm Haak (1882 - 1947) und der Osnabrücker Naturwissenschaftler und Oberstudienrat am Gymnasium für Mädchen Dr. Friedrich Imeyer (1893 - 1965) beteiligt, der von 1926 bis 1965 für die Geologische Sammlung des Museums zuständig und von 1956 bis 1965 Vorsitzender des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück war.


Im Sitzungsbericht von der Winterversammlung des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück vom 16. Februar 1926 wird erwähnt, dass der damalige Vorsitzende des Vereins, Prof. Dr. Friedrich Knoke (1844 - 1928), ebenfalls der Ansicht ist, dass es sich bei der Höhle um einen unterirdischen Steinbruch handelt.


Der Geheime Studienrat Knoke war Direktor des Ratsgymnasiums Osnabrück, staatlich bestellter Pfleger für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer im Regierungsbezirk Osnabrück und von 1912 bis 1927 Vorsitzender des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück. Knoke war auch eifriger Varusforscher – 1900 erschien von ihm "Das Varuslager bei Iburg" und im Jahre 1927 veröffentlichte er die Schrift "Der römische Tumulus auf dem Schlachtfelde des Teutoburger Waldes", worin er einen Fund im Iburger "Offenen Holz" beschreibt, den er als römischen Tumulus (Grabhügel) deutet.



Am 13. Juni 1930 besichtigte Dr. Hans Gummel (1891 - 1962), 1. Museumsdirektor des Städtischen Museums Osnabrück von 1929 bis 1939, zusammen mit Dr. Friedrich Imeyer (1893 - 1965) die Gertrudenberger Höhle. Gummel schreibt: "Bei der Besichtigung ergab sich aber, dass die geologischen Verhältnisse zu der Auffassung zwingen, dass [es] sich hier um einen unterirdischen Steinbruch handelt. Herr Dr. Imeyer konnte klar zeigen, wie es offenbar darauf angekommen ist, den Trochitenkalk (...) zu gewinnen. Wäre das nicht der Fall, so wäre nicht zu verstehen, warum man bei Anlegung der Höhle gerade dieses besonders beschwerlich zu bearbeitende Gestein mit entfernt hätte." Und weiter: "Aus dem (...) Profil geht m.E. [= meines Erachtens] mit aller wünschenswerten Deutlichkeit hervor, dass gerade der Trochitenkalk den Anlass zur Anlegung der Höhle gab." Gummel führt weiter an: "... dass der Trochitenkalk wegen seines hohen Kalkgehaltes bzw. dem Fehlen von stärkeren Verunreinigungen der zum Kalkbrennen am besten geeignete Werkstoff war."


Tatsächlich wurde das Gestein nicht vorrangig für die Errichtung von Bauwerken genutzt, sondern in Kalköfen gebrannt – die Kalke bildeten damit die Grundlage für die Mörtelherstellung. Brennöfen standen am Nordwestabhang des Berges, in unmittelbarer Nähe der einstigen Meesenburg oberhalb der heutigen Tennisplätze.


Aber auch andere Entstehungsmöglichkeiten wurden immer wieder diskutiert:
Professor Carl Gerhard Wilhelm Lodtmann meinte in dem "Labyrinth" eine altgermanische Kultstätte belegen zu können, wie er 1753 in der "Monumentum XIIII. Spelunca sub monte S. Gertudis" ausführte; auch der Bürgervorsteher und Ingenieur Hans Zeiske (1877 - 1963), der als Lehrer an der technischen Privatschule an der Holtstraße lehrte, unter dessen Leitung von den "Freunden germanischer Vorgeschichte" im Mai/Juni 1935 Grabungen in der Höhle vorgenommen wurden, folgte dieser Theorie. "Stadtwächter" Dr. phil. Heinrich Schierbaum (1883 - 1934), Oberstudiendirektor und späterer Heilpraktiker, vermutete in dem Aufsatz "Die Geheimnisse des Gertrudenberges" (Osnabrücker Tageblatt, 28.11.1925) eine Fluchtburg zum Schutze gegen Angreifer und Bürgerschulrektor a.D. Gustav Friedrichs (1853 - 1936), ehemaliger Vorsitzender der Osnabrücker Ortsgruppe der "Vereinigung der Freunde germanischer Vorgeschichte", verfocht in zahlreichen Veröffentlichungen der Jahre 1925 bis 1931 gar den Gedanken einer "astronomischen Anlage der Germanen".


(s.a.: Referat "Der Osnabrücker Bodenhimmel" von Andis Kaulins vom 01. Mai 2008 anlässlich der 42. Jahrestagung der Externstein-Vortragstagen des Forschungskreises Externsteine e.V. in Horn/Bad Meinberg – enthält als Anlage die Veröffentlichung "Germanische Astronomie und Astrologie während der Stein- und Bronzezeit. Die Gertrudenberger Höhle bei Osnabrück, eine germanische Kultstätte um 1600 v.Chr." von Gustav Friedrichs aus dem Jahre 1929. Der Osnabrücker Astronom Dr. Andreas Hänel schrieb in der Veröffentlichung "Steinzeit-Sternwarten in Osnabrück", veröffentlicht in "Der Osnabrücker Bürger", Nr. 69, 1993: "In Osnabrück glaubte der Rektor Gustav Friedrichs Abbildungen von Gestirnen und Sternbildern auf den Steinen der Megalithgräber gefunden zu haben, und Runen sollten astronomischen und kalendarischen Inhalt haben. Doch die Zeichnungen waren wohl der Phantasie Friedrichs' entsprungen und bereits damals heftig umstritten.")
Im Rahmen der in Osnabrück stattgefundenen Pfingsttagung der "Vereinigung der Freunde germanischer Vorgeschichte e.V. Detmold" am 27. Mai 1931 besichtigten unter Führung vom Stadtmedizinalrat Dr. Rudolf vom Bruch ("Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück") über 200 Teilnehmer das "Gertrudenberger Loch".


In einem Brief vom 16. Juni 1930 weist der Museumsdirektor Dr. Gummel Friedrichs unwissenschaftliche, zu falschen Ergebnissen führende Schlüsse nach und teilt mit, dass er sich mit dessen "Phantasien" nicht weiter beschäftigen will. Auch er teilt die Meinung, dass die Höhle als unterirdischer Steinbruch entstanden ist.


Wenn Friedrichs Schriften auch recht fragwürdig sind, so bleibt es gleichwohl unbestreitbar und anerkennenswert, wie er sich tatkräftig und uneigennützig für die Erforschung und Erschließung der Gertrudenberger Höhle eingesetzt hat.



Auch zahlreiche Sagen ranken sich um die "Gertrudenberger Höhlen".


Die Höhle ist unter Nummer 3714/001 im niedersächsischen Höhlenkataster eingetragen.
Die "Gertrudenberger Höhle" wurde erstmalig 1976, dann in Anlehnung an das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz, 1984 zum archäologischen Kulturdenkmal ernannt.
"Kulturdenkmale (...) sind Baudenkmale, Bodendenkmale und bewegliche Denkmale." Und diese "... sind zu schützen, zu pflegen und wissenschaftlich zu erforschen. Im Rahmen des Zumutbaren sollen sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden."
1984 fanden die bisher einzigen durchgeführten archäologischen Untersuchungen (in den Räumen B und H) statt. Bei dieser Grabung konnten Utensilien aus dem 18. und 19. Jahrhundert geborgen werden.


Das "Gertrudenberger Loch" scheint kein Lebensraum für Fledermäuse zu sein – bei Begehungen durch Fledermausschützer wurden keine Fledermäuse angetroffen.


In der Höhle befinden sich an einigen Decken hyroglyphen-ähnliche Vermikulationen, dünne, unregelmässige, nicht zusammenhängende und unverfestigte Ablagerungen von "wurmartigem" (lat.: vermiculatus) Aussehen aus Ton und Schluff. Nach Dr. Arnfried Becker, Abteilung Geophysik der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, verdanken die Vermikulationen nach Untersuchungen in der Schrattenhöhle (Schweiz) ihre Entstehung dünnen Wasserfilmen auf Oberflächen, in denen feine "Staubpartikel" eingeweht werden, die bei der Austrocknung des Wasserfilms in kleinen "klumpenartigen Massen" ausflocken.


Bereits 1777 wird in dem deutschen Enzyklopädial-Lexikon "Reales Staats-, Zeitungs- und Conversations-Lexicon" ("Hübnersches Lexicon") in einer sonst sehr dürftigen Beschreibung Osnabrücks hervorgehoben, es verdiene die Höhle unter dem Berge des Klosters St. Gertrudenberg mit ihren Gängen gesehen zu werden.

Das allgemeine Nachschlagewerk "Reales Staats- und Zeitungs-Lexikon" erschien seit 1704 bei dem Verleger Johann Friedrich Gleditsch in Leipzig. Das Werk erhielt ab 1708 mit der dritten Auflage den Titel "Reales Staats-, Zeitungs- und Conversations-Lexicon". Das Werk wird des öfteren irrtümlich dem Autor der Vorreden, Johann Hübner (1668 - 1731), zugeschrieben. Ursprünglicher Bearbeiter war jedoch Philipp Balthasar Sinold genannt von Schütz (1657 - 1742) seine Urheberschaft wurde jedoch erst mit der Auflage von 1777 bekannt.


Auf Anregung des Osnabrücker Ehrensenators und Tuchhändlers Gerhard Friedrich Wagner (1769 - 1846) wurde die Höhle um 1900 alljährlich am Neujahrstage mittags illuminiert und stand der Bevölkerung zur Besichtigung offen; der Ratsschulze hatte die Aufsicht.


Nach einer Besichtigung der Höhle wird in einem Zeitungsartikel vom 30. April 1891 darauf hingewiesen, dass ein Ausbau der Höhle erfreulich wäre. Und in einem Artikel vom 29. April 1901 über das Sommerfest des Bürger-Vereins vertritt der Verein die Meinung, dass die Höhle dem Publikum zugänglich gemacht werden solle. Auch in dem Artikel "Aus Osnabrücks Vergangenheit. Das Gertrudenberger Loch" (02.12.1905) wird der Wunsch nach einer Öffnung laut. Der Seminar-Oberlehrer a.D. am Evgl. Lehrerseminar und Osnabrücker Stadtchronist Dr. h.c. Ludwig Hoffmeyer (1845 - 1935) fordert in dem Artikel "Ein neuentdeckter unterirdischer Gang am Gertrudenberg" in der Osnabrücker Zeitung vom 18. Dezember 1924: "Die Untersuchung der Höhle ist unbedingt nötig!"



Gustav Friedrichs forderte in dem Zeitungsartikel "Das Gertrudenberger Loch" (Osnabrücker Zeitung, 21.01.1925): "Die Anlage muß als Sehenswürdigkeit wiederhergestellt werden!" Und in der Ausgabe 247 der Zeitung "Im Strome der Zeit" (01.04.1925) fordert er weiter: "Die Stadtverwaltung soll die Rätsel um die Höhle lösen!" Im Osnabrücker Tageblatt vom 24. April 1925 greift Friedrichs abermals die Stadt an, die Höhle endlich zu untersuchen. Friedrich Imeyer entgegnet in dem Zeitungsartikel "Die Höhlengänge des Gertrudenberges" (Osnabrücker Zeitung, 15.07.1925), dass ein neuer Gang kaum Neues brächte, das Geld besser zur Gangbarmachung und zur Besichtigungsfreigabe dieses historischen Denkmals von seltener Größe benutzt werden solle.


Auch in den Folgejahren fordert Friedrichs immer wieder, dass die Höhle erforscht und zugänglich gemacht werden müsse.


Auf Initiative des ehemaligen Osnabrücker Kreisleiters des Bereichs Osnabrück-Stadt der NSDAP, Wilhelm Karl Ernst Münzer (1895 - 1969), nahm man 1939 erstmalig von der Stadt Osnabrück finanzierte Arbeiten zur Erschließung der Höhle auf. Die Arbeiten wurden von dem Rutenmeister und Architekten Heinrich Margraf (1904 - 1972) geleitet – die Kriegswirren beendeten das Vorhaben.
Willy Münzer wurde am 12. September 1895 in Münster geboren und starb am 11. Juni 1969 in Bad Iburg.


Der Architekt und Rutenmeister Heinrich Margraf (geb.: 09.10.1904, gest. 25.12.1972) hatte seit 1928 in Osnabrück an der Schillerstraße 24a ein Bau- und Siedlungsbüro in Verbindung mit einem "Erdstrahlen-Forschungsring Schule der Radiästhesie" betrieben. Bereits 1938/1939 zählte er zu den führenden Erforschern der Gertrudenberger Höhle. Nach dem 2. Weltkrieg siedelte er nach Berlin über; im Juli 1960 eröffnete Margraf an der Voxtruper Straße 78 wieder ein Architekturbüro, welches er Ende der sechziger Jahre an der Belmer Straße 9 weiterführte. Zahlreiche Forschungen in den Meesenburghöhlen erfolgten in den Jahren 1961/62. In einer ersten Zusammenkunft am 02. Februar 1969 wurde Margraf Leiter der Bezirksgruppe Osnabrück (für Osnabrück Stadt und Land mit Umgebung) des "Verbandes für Ruten- und Pendelkunde (Radiästhesie) e.V.".
Als begeisteter Anhänger der Wünschelruten-Theorie war er des öfteren heftigen Angriffen ausgesetzt. Margraf wurde 1918 als besonders veranlagter Strahlenfühler entdeckt. Bereits mit 14 Jahren wurde er Mitglied des "Verbandes deutscher Rutengänger" und 1928 wurde er Mitglied der Fachschaft im damaligen "Reichsverband für das Wünschelrutenwesen".
Heinrich Margrafs Verdienst war es, die Höhlen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht zu haben.



In der Artikelfolge "Das Geheimnis der Gertrudenberger Höhlen" forderte der Redakteur Hellmut Thieves am 06. Juni 1953 in der "Neuen Tagespost": "Dieser prachtvolle Höhlenbezirk muß wieder geöffnet und erforscht werden". Und weiter: "... daß es an der Zeit sei, diesen Schatz zu heben, die Höhlen wieder zugänglich zu machen und zu erforschen und schließlich zu dem werden zu lassen, was ihnen ihrem Ausmaß und ihrer Natur nach zukommt: zu einer der erstrangigsten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt."
Die "Neue Tagespost" berichtete dazu am 20.06.1953 weiter: "[der Leiter des Kultur- und Verkehrsamtes der Stadt Osnabrück] Dr. [Hermann] Poppe-Marquard erklärte uns, daß die Stadt, schon im Hinblick auf den wachsenden Fremdenverkehr, sehr daran interessiert ist, die Höhlen wieder zugänglich zu machen."



Am 31. Oktober 1983 besichtigen u.a. Baudirektor Erwin Uhrmacher, Leiter des Staatshochbauamtes Osnabrück, Oberbürgermeister Carl Möller, Oberstadtdirektor Dirk Meyer-Pries, Stadt- und Kreisarchäologe Dr. Wolfgang Schlüter und Kaspar Müller, Vorsitzender des Heimatbundes Osnabrücker Land e.V., sowie zahlreiche weitere Personen die Gertrudenberger Höhle; die Führung übernahm Herr Uhrmacher. Im Beilagen- und Mitteilungsblatt "De Utroiper" des Heimatbundes Osnabrücker Land e.V., Ausgabe Nr. 1 vom März 1984, ist dazu zu lesen: "Sicherlich hinterließ dieser Aufenthalt unter Tage bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck. Als sagenumwobene Arbeitsstätte des Mittelalters handelt es sich hier schließlich um ein hochinteressantes Kulturdenkmal aus der Geschichte Osnabrücks, das in seiner Eigenart weit und breit einzigartig ist. Nach diesem Besuch drängt sich die Frage auf, ob die Höhle, oder doch zumindest ein Teil ihrer Gänge und Hallen, nicht endlich als eine Attraktion der Öffentlichkeit erschlossen und zugänglich gemacht werden könnte. Einer zusätzlichen Nutzung für die Belange des Bevölkerungsschutzes stände hierbei nichts im Wege. Mit einer tatkräftigen Hilfe des HBOL [Heimatbundes Osnabrücker Land e.V.] bei der Realisierung solcher Vorstellungen wäre sicherlich zu rechnen!"


Der Höhlenforscher Wolfgang Berk führte 1996 aus: "Nach einhelliger Meinung aller Höhlengänger ist die Höhle sicher."