Brief an die Bundeskanzlerin
Am 10.11.2016 übergab der 1. Vorsitzende Wilfried Kley unser
Buch sowie den folgenden Brief im Paul-Löbe-Haus in Berlin an
den Bundestagsabgeordneten Herrn Dr. Mathias Middelberg zur
Weiterleitung an die Budeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel
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Mitteilung von Senator Gerhard-Friedrich Wagner
(Gründer des Bürgerparks 1833)
an die Bürger der Stadt Osnabrück vom 22. Jan. 1835
Wörtlich in´s Hochdeutsche übersetzt von Marlies Gümpel
Aufforderung
an das Publicum
Die seit kurzen Jahren vorgenommenen Verbesserungen der schönen
Natur in unserer nahen Umgebung haben so sehr an Ausdehnung genommen, daß gewiß jeder eine innige Freude daran empfindet.
Das kleine Opfer das von denen die sich der Sache angenommen, durch
meine Hände gegangen und angewandt ist, hat, wenn der allgemeinen
Äußerung zu trauen ist, sehr rege Theilnahme gefunden.
Da es nun aber wie die Erfahrung lehrt, schwieriger Art solche Anlagen zu erhalten als dieselben zu gründen, so möchte ich mir erlauben, in dieser
Hinsicht noch einmal die Güte und das Wohlwollen des Publicums in
Anspruch zu nehmen. Es ist in meinem späteren Lebensjahren– deren
mir wohl nur noch wenige werden zugezählt seyn – mein sehnlichster Wunsch und mein heißestes Verlangen, die frohe Gewisheit zu haben, daß die
einmal ins Leben gerufenen Anlagen nicht wieder untergehen, sondern stets
gehegt und gepflegt und noch für Enkel und Urenkel erhalten werden mögen.
Dieser Zweck kann sehr leicht erreicht werden, durch die Bildung eines Vereins, dem ich den Namen
Verein zur Erhaltung und Beforderung von
Schönheiten vaterländischer Fluren
geben möchte.
Daß aber ein solcher Verein ohne ein kleines jährliches Gelt-Opfer nicht bestehen kann und nicht nutzen werde liegt in der Natur der Sache und um
dennoch die Theilnahme zu diesem Verein möglichst zu erleichtern möchte
ich die Grundzüge der Statuten dieses Vereins kurz vorschlagen.
1.) Die Mitglieder des Vereins bestehen aus drey Klaßen,
in der ersten werden jährlich 12 gm, in der 2. Jährlich 8 gm
und in der dritten jährlich 4 gm bezahlt.
2.) Jeder Teilnehmer unterzeichnet zu einer dieser drey Klaßen und zahlt
den zu beschaffenden jährlichen Beitrag so lange bis er seine Theilnahme
an den Verein aufkündigt.
3.) Sobald hinlängliche Unterschriften vorhanden sind so werde ich
sämtliche geehrte Intereßenten zur Wahl einer feinen einzelner
Personen nach (Kaßierer, Sekretäral) noch näher zu bestimmenden
Vorstandes einladen, deßen Geschäfte und Befugniße näher
festzusetzen sind.
4.) Durch die Mittel des Vereins wird zunächst für Erhaltung der
bestehenden Anlagen gesorgt und mir, wenn die Kaße es gestatten
Wird, auch auf meine Anlagen und Verbeßerungen Bedacht
genommen.
Andem ich nun hierneben einen Bogen zur gefälligen Unterschrift dem Publicum vorlege, darf ich der Unterstützung und Beförderung meines Unternehmens gewiß seyn.
Gernfried Wagner
Osnabrück den 22. Jan. 1835